Vom 05.10.12 bis zum 07.10.12 waren wir dieses Jahr, nach einer längeren Unterbrechung, zum insgesamt vierten Mal in der Toni-Gassmann-Sportschule in Jever, um unsere Jugendspieler in den drei Tagen intensiv auf die Punktspielsaison vorzubereiten. Die Abfahrt war um 14:15 Uhr in Wettbergen, das Gepäck wurde von Nils und Christian mit dem Auto nach Jever gebracht. Thomas und Jan wollten mit den Kindern mit der Bahn nach Jever fahren, geplant war die Ankunft für 18:35 Uhr.
In Nienburg jedoch machte eine Durchsage diesen Plan zunichte: „Aufgrund von umgestürzten Bäumen verzögert sich unsere Weiterfahrt um mindestens 2 Stunden“. Als 10 Minuten später eine zweite Durchsage kam, war das Chaos perfekt: „Die Bäume haben mittlerweile angefangen zu brennen – dieser Zug fährt zurück nach Hannover“. Zusammen mit vielen anderen Reisenden machten wir es uns erst mal im Nienburger Bahnhof „bequem“ und warteten auf das „Krisenmanagement“ der Bahn. Nach 2 ½ Stunden, mittlerweile war es 18:30 Uhr, trafen tatsächlich Ersatzbusse ein. Es folgte eine Odyssee über Verden, Achim und Bremen, bis wir gegen 21:30 Uhr immerhin den Bahnhof in Oldenburg erreicht hatten. Dank Unterstützung aus Hannover und vielen Telefonaten warteten ein Großraumtaxi sowie Nils und Christian, die in Jever schon alles vorbereitet hatten, mit den beiden Autos am Bahnhof auf uns. Um 22:20 Uhr war es endlich soweit: Wir waren in Jever.
Die für den Abend geplante Trainingseinheit „Beinarbeit“ musste natürlich ausfallen, wobei wir auch so unsere Beine wirklich genug in Anspruch genommen hatten. Nach einer Stärkung mit (mittlerweile leider kalten) Pizza-Baguettes ging es dann auch recht schnell ins Bett. Am Samstagmorgen nach dem traditionellen „Wecken“ und einem leckeren Frühstück konnten wir dann endlich ins Training einsteigen. In der Vormittagseinheit stand Aufschlagtraining auf dem Programm, ergänzt mit Übungen aus dem Beinarbeitsblock. Es folgte das Mittagessen und eine kleine Erholungspause, die für einen Stadtausflug oder auch für spannende Krökelpartien genutzt wurde. Am Nachmittag wurde das Doppelspiel intensiv trainiert, besonders die Laufwege lagen hier im Fokus. Am Abend dann stieg der „Jever-Fun-Cup“, das traditionell im Trainingslager ausgespielte Vorgabe-Turnier. Schon in der Gruppenphase ergaben sich einige Überraschungen. Auch durch die Vorgabe bedingt setzte sich dies fort, sodass es im Halbfinale zu folgende Paarungen kam: Koray-Niklas und Lukas-Tim. Unsere Nummer 1 der Jugend, Niklas, hatte in seinem Halbfinale große Mühe gegen Koray, eines unserer Top-Talente aus der Schüler-Mannschaft. Mit 3:2 konnte sich Niklas am Ende aber durchsetzen und traf im Finale auf Lukas, der ebenfalls in der Schüler-Mannschaft spielt und Tim bezwingen konnte.
Nach verhaltenem Beginn entwickelte sich ein hoch spannendes Match, welches Niklas erst in der Verlängerung des 5. Satz mit 14:12 für sich gewinnen konnte. Aber auch Lukas konnte sich, nach einer kurzen Phase der Enttäuschung, über seinen großartigen 2. Platz freuen. Nach dem Turnier konnten sich Kinder dann noch bei dem Film „Madagaskar“ entspannen, während die Trainerrunde eine kleine „Durak-Runde“ veranstaltete, in der sich wieder einmal bestätigte, dass man ein Spiel nicht verstehen muss, um es zu gewinnen.
Als es nach einer kurzen Nacht am Sonntagmorgen zur Trainingseinheit „Blocken“ ging, merkte man einigen Spieler schon die ersten Zeichen der Erschöpfung an. Nichtsdestotrotz konzentrierten sich alle noch ein letztes Mal und gaben noch einmal Alles. Nachdem die Trainingseinheit beendet, alle Sachen gepackt und der Magen ein letztes Mal gefüllt wurde, ging es zurück nach Hannover. Die Rückreise verlief erstaunlicherweise nahezu komplikationslos, sodass die Eltern ihre Kinder um kurz nach sieben in Hannover wieder in Empfang nehmen konnten. Gedankt sei an dieser Stelle Frau Ostendorf und Frau Rummel, die für eine perfekte Betreuung und einen großartigen Rund-Um-Service in Jever (und auch im Vorfeld) gesorgt haben. Danke auch an TMS-Tischtennis für die schnelle Bearbeitung aller Bestellungen und an den netten Taxifahrer, der uns von Oldenburg nach Jever gebracht hat. Zuletzt ein Gruß an alle Mitreisenden, die am Freitag unser Schicksal teilten und uns, teilweise über längere Zeit, in den verschiedenen Bussen und Bahnen begleitet haben. Unterm Strich hatten wir eine wirklich schöne Zeit, sodass wir auch nächstes Jahr wiederkommen wollen.
Jan Hilker